Wärmepumpe mit Gas- oder Ölheizung kombinieren
Smarter heizen mit gebündelten Kräften
Blogartikel 26.11.2024Die Zeichen auf dem Heizungsmarkt stehen auf Umdenken. Heizen mit Wärmepumpe – also mit Strom und Umweltenergie – ist aus gutem Grund zur beliebtesten Lösung geworden. In vielen Fällen lohnt es sich, direkt komplett auf eine Wärmepumpe umzusteigen. Aber was tun, wenn die Gasheizung oder Ölheizung noch relativ neu ist oder ein kompletter Wechsel längere Vorlaufzeiten benötigt? Zum Glück gibt es auch geeignete Konzepte für Hausbesitzer:innen, die ihre Gas- oder Ölheizung nicht direkt komplett austauschen wollen oder können.
Spätestens seit den jüngsten Preisentwicklungen bei fossilen Energieträgern, speziell Gas, wird deutlich: Der Einsatz einer Wärmepumpe ist auch dann sinnvoll, wenn sie zur Unterstützung einer bestehenden Heizungsanlage genutzt wird. Unter den Wärmepumpen eröffnet eine Luft/Luft-Wärmepumpe interessante Möglichkeiten, um Teile der benötigten Wärme deutlich günstiger und nachhaltiger zu erzeugen. Wann sich eine Luft/Luft-Wärmepumpe in Kombination mit einer Gasheizung oder Ölheizung lohnt, erfahren Sie hier.
Luft/Luft-Wärmepumpe als dezentrale Lösung
Luft/Luft-WärmepumpeGenau wie bei einer Luft/Wasser-Wärmepumpe entzieht die Luft/Luft-Wärmepumpe der Umgebungsluft Energie. Nach dem eigentlichen Wärmepumpenprozess wird die Wärme hier jedoch statt an ein wasserführendes Wärmeverteilsystem über die Inneneinheit direkt an die Luft im Innenraum abgegeben. Das macht das System günstiger und flexibler, da nur ein einzelner Durchbruch der Außenwand für die Installation benötigt wird. So kann zum Beispiel ein besonders intensiv genutzter Raum wie das Wohnzimmer mit der Wärmepumpe nachgerüstet werden, um in der Übergangszeit und auch im Winter das angestammte Heizsystem zu entlasten. Bei einem sogenannten Multi-Split-System können auch mehrere Inneneinheiten, und daraus resultierend Räume, an einer Außeneinheit betrieben werden.
Wie effizient ist die Kombination mit einer Wärmepumpe?
KombinationAuch wenn die Luft/Luft-Wärmepumpe die Luft im Raum beheizt – mit dem als „Stromfresser“ verschrienen Heizlüfter hat sie wenig gemeinsam. Denn ein Heizlüfter wandelt eine Kilowattstunde Strom ungefähr in eine Kilowattstunde Wärme um. Stattdessen kommt bei der Wärmepumpe modernste Inverter-Technologie zum Einsatz, sodass moderne Systeme im Durchschnitt der Heizperiode bis zu 5,2 kWh Wärme mit einer Kilowattstunde Strom erzeugen können. Der Wirkungsgrad wird durch den sogenannten SCOP-Wert (Seasonal Coefficient of Performance) beziffert. Für das Heizen mit Gas gilt – ähnlich wie bei dem erwähnten Heizlüfter: Eine Kilowattstunde Gas wird ungefähr eins zu eins in Wärme umgesetzt. Wie viel günstiger eine Wärmepumpe arbeitet, können Sie mithilfe des Berechnungsmusters ermitteln.
Für welche Jahreszeiten ist das empfehlenswert?
JahreszeitenPrinzipiell kann eine Luft/Luft-Wärmepumpe auch bei Minusgraden von bis zu –15 °C genutzt werden – oder gar bis –25 °C bei sogenannten Hyper-Heating-Modulen. Für die meisten Orte in Deutschland treten solch tiefe Temperaturen aber äußerst selten auf (vgl. Beispielgrafik zur Stundenhäufigkeit von Temperaturen). Bei solch tiefen Temperaturen sinkt die Effizienz der Wärmepumpe unter den SCOP-Schnitt – hier könnte der vorhandene Kessel die Spitzenlasten tragen. Auch hier lohnt es sich zu prüfen, ob trotz reduzierter Effizienz die Kosten für den benötigten Strom niedriger sind als die für das benötigte Erdgas. Spätestens an den meisten Tagen im Frühjahr und Herbst, wenn die Wärmepumpe aufgrund der moderaten Temperaturen besonders effizient arbeitet, kann sie die Kosten für die Wärmeerzeugung insgesamt maßgeblich senken. Mehr Informationen finden Sie im Blog-Artikel Alternativen zur Gasheizung.
Fachliche Unterstützung
Fachliche UnterstützungHolen Sie sich Hilfe vom Profi: Um die Qualität und den effizienten Betrieb zu gewährleisten, muss die Luft/Luft-Wärmepumpe von einem Fachbetrieb fachgerecht eingebaut und ausgelegt werden. Fachbetriebe können Sie individuell beraten und die Wärmepumpe so auf die Gegebenheiten vor Ort auslegen, dass sich die Kombination aus Wärmepumpe und fossilem System für Sie lohnt.
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